Die Gründerstory - Gründen mit Freunden
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Die Gründerstory - Gründen mit Freunden

Autor:in Oliver Hoeck

Die digital dna ist nicht das erste Unternehmen, das unser Geschäftsführer Olli von der Pike aufgebaut hat. Wie es zur Gründung kam und was er zuvor so unternehmerisch unternommen hat, erzählt er hier.

Seit fast 30 Jahren bin ich beruflich unterwegs in den Bereichen Internet, Digitalisierung, Beratung, E-Commerce und Handel. Vom Alter her bin ich ein sogenannter “digital immigrant”, ich bin also nicht mit Computer und Smartphone aufgewachsen. Ich kann mich erinnern, dass wir 1990 beim Kauf meines ersten Computers - einem “286er” - noch darüber spekuliert haben, ob es jemals eine Software geben würde, die 2 Megabyte RAM benötigen würde. Unsere Antwort war ein klares “Nein”, und dann habe ich den Computer mit einem Megabyte RAM gekauft. Unvorstellbar heute, wo jedes kleine Foto vom Mobiltelefon schon mehr als 5 MB Speicherplatz benötigt.

Mein gesamtes berufliches Leben lang bin ich selbständig gewesen und habe meine Geschicke und “die Dinge” selbst in die Hand genommen und gestaltet. 1994 habe ich während des Studiums mit zwei Freunden zusammen mein erstes Unternehmen gegründet, eine der ersten Internet-Agenturen in Deutschland, die InnoMate Online Marketing GmbH. Weil wir recht schnell erfolgreich waren, habe ich mein VWL-Studium kurz vor dem Diplom an den Nagel gehängt - und diese Entscheidung nie bereut.

Nachdem wir die InnoMate erfolgreich verkauft hatten, haben wir in einem frühen Stadium der Entwicklung des Internets viele internationale Projekte realisiert, etwa für alle Websites für Toyota und Lexus europaweit oder die Corporate Website von DaimlerChrysler zum Tag des Mergers zwischen Daimler Benz und und Chrysler. Eine total spannende und aufregende Zeit war das.

1999 habe ich dann die Seiten gewechselt und - wiederum mit zwei Freunden - den ersten Internet-Pureplay für Unterhaltungselektronik in Deutschland gegründet, yagma.com. Nach dem Verkauf von yagma.com an Kingfisher in UK wurden wir ein Tochterunternehmen von ProMarkt (damals ein großer Wettbewerber von Mediamarkt und Saturn) und haben als schnelles digitales Beiboot die E-Commerce-Aktivitäten von ProMarkt aufgebaut. In dieser Zeit bin ich sehr operativ im Onlinehandel aktiv gewesen und kann noch daher sehr gut verstehen und einschätzen, welche Themen und Probleme unsere Kunden bewegen.

Nach verschiedenen anderen unternehmerischen Ausflügen (u.a. hatte ich ein Tupperware-Konzept für Kinderbekleidung gegründet) habe ich mich 2010 für ein vermeintlich ruhigeres Business entschieden und angefangen, als Freelancer E-Commerce-Projekte bei großen Unternehmen umzusetzen. 

Ein großer Kunde war der Katalogversender Neckermann, für den ich eine neue E-Commerce-Plattform einführen sollte. Durch Zufall hat damals mein guter Freund Jörg Brockhausen, mit dem ich schon zusammen zur Schule gegangen bin, ebenfalls freiberuflich in einem anderen Projekt für Neckermann gearbeitet. Wir haben dann während dieses Projekts das Nützliche mit dem Angenehmen verbunden und uns zu zweit eine nette Wohnung in Frankfurt gemietet, anstatt aus dem Koffer im Hotel zu leben.

In dieser Zeit zwischen 2011 und 2012 haben wir - nicht selten bei Zigarren und einem guten Glas Wein - intensiv über die Entwicklungen des Online-Handels und der Digitalisierung diskutiert und die Frage erörtert, welche Services Händler und Markenunternehmen in Zukunft benötigen würden. Wir haben gesehen, dass die zunehmende Digitalisierung Unternehmen vor riesige Herausforderungen und Veränderungen stellen würde - nicht umsonst spricht man ja von der digitalen Revolution. Die Veränderungen, denen sich ein Unternehmen stellen muss, um wettbewerbsfähig zu bleiben, sind enorm und beziehen sich sowohl auf das Geschäftsmodell an sich, als auch auf die Unternehmenskultur und Prozesse.

So ist die Idee entstanden, unsere beiden Freiberuflichkeiten in zwei Unternehmen umzuwandeln, die digital dna und die Coaching Change.

Ich hatte ja bereits frühere Unternehmen immer mit guten Freunden gegründet und damit beste Erfahrungen gemacht. Die erste Gründung mit meinen Freunden Thomas Schaeben und Kai Petersen war ein richtiger Zufall. Wir waren zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort und haben Ideen gewälzt, wie wir uns selbständig machen könnten. Bei den nächsten Gründungen habe ich dann auf diese Erfahrungen zurückgegriffen und das wiederholt. Wichtig ist nur, dass sich die befreundeten Gründer in ihren Skills gut ergänzen, z.B. ein Visionär oder Techniker zusammen mit einem Organisationstalent.

Heute finde ich, dass Vertrauen zueinander zu haben und sich aufeinander verlassen zu können, ein enorm wichtiger Baustein für ein erfolgreiches junges Unternehmen sind. Man geht immer durch viele Höhen und auch Tiefen und in den schweren Zeiten entscheidet sich, ob man erfolgreich wieder auf die Beine kommt. Dabei ist das Gefühl, Rückhalt zu haben und zusammenzuhalten, durch nichts zu ersetzen.

 

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